Montag, 11. Januar 2016

Unsere Hausgeburt vor einem Jahr - Happy Birthday Kleiner...!


So viel Glück hat unser Sohn nicht mit seinem Geburtstagskuchen... 

Ein Jahr liegt die Geburt unseres Sohnes zurück. Geburtstagstisch ist gedeckt, sein Püppchen in Geschenkpapier gewickelt, der ökologisch babygerechte Kuchen ohne Zucker ist fertig (sieht etwas zu gesund aus), die Girlande hängt, der Kuchen für die Großeltern ist auf den Boden gefallen und das Geburtstagskind von morgen ist immer noch geschwächt von seinem ersten Magen-Darm Infekt. Den Tag haben wir gemeinsam auf unserem Sofa-Bett verbracht, wie vor einem Jahr die ersten Tage nach der Geburt. Heute durfte ich erstmals an einem Baby (Kleinkind!) schnuppern, das erstmalig mit Duschschaum und Shampoo gewaschen wurde, vor einem Jahr habe ich geschnuppert, wer da frisch geschlüpft ist! Ach ja, gebadet hat er natürlich nicht zum ersten mal ;-) 
Ich denke gerne an die Nacht vor einem Jahr zurück, als unser Sohn bei uns Zuhause friedlich auf die Welt kam. Und doch bin ich froh, dass heute eine geruhsamere Nacht vor uns liegt. Der ein Jahr alte Geburtsbericht darf dennoch raus gekramt werden! 




In unsere Mitte geboren

Unser zweites Kind wurde zuhause geboren. Das erste ambulant im Krankenhaus. Beide Geburten waren schön, einmalig, anstrengend und irgendwie nicht in dieser Welt. 

Was es bedeutet, ohne Schmerzmittel zu gebären, wusste ich von unserer Großen und durfte erfahren: es geht. Klar, viele Frauen haben schon immer ihre Kinder geboren, auch ohne PDA. Mit der helfenden Hand einer Hebamme und einer großen Portion Mut.  


So kam unser Jüngster im Wohnzimmer zur Welt. Nach 2 Stunden Yoga auf der Matte, zu den Mantras von David Lurey, bei Kerzenschein und dem Duft von ätherischen Ölen.
Er wurde mitten ins Leben geboren, dort, wo unser Leben stattfindet.
Ich durfte meine Wehen Zuhause veratmen und erfahren, was es bedeutet, ganz selbstbestimmt einen kleinen Menschen zur Welt zu bringen. Ich konnte laut sein, durch die Wohnung wandern, schreien, alleine sein, auf die Hilfe meines Freundes vertrauen. Keine Ärzte, und auch beinahe keine Hebamme. Nur wir. Die Große hatte zum Glück einen tiefen Schlaf und wurde von meinen Geräuschen nicht wach. Und schließlich kam die Hebamme doch noch, gleichzeitig mit dem Köpfchen unseres Kindes. 
Stimmt, die Folie konnten wir nicht mehr richtig auslegen, die Handtücher für unseren Sohn nicht mehr vorwärmen, das Auto der Hebamme musste mitten auf der Straße stehen bleiben, und wir hätten es auch garantiert in kein Krankenhaus mehr geschafft.
Und genau das war es, was wir wollten. Dass unser Sohn von Anfang an in unsere kleine, manchmal chaotische Welt geboren wird, wo er vielleicht nicht mit warmen Handtüchern, aber mit ganz viel Liebe, Wärme und Körperkontakt empfangen wird. An einem Ort, an dem wir uns wohlfühlen und ganz wir selbst sein dürfen. 

Für alle Beteiligten ist eine Geburt ein einmaliges Erlebnis. Für unsere Kinder ist sie der Start ins Leben. Auch wenn sie sich nicht mehr aktiv an dieses Ereignis erinnern, ist es doch ein Teil von ihnen.
Für die Mutter ist eine Geburt ein unvergessliches Erlebnis. Wir geben alles, um einem kleinen Menschen das Leben zu schenken. Mit all unserer Kraft, aller Energie und dem größten Willen der Welt versuchen wir, über den Schmerz hinweg zu atmen, immer weiter zu machen. Wir erleben neu, was Liebe ist, wie Glück sich anfühlt. Was es wirklich bedeutet, eine Einheit zu sein mit dem Menschen, den wir lieben und dem Kind, dem wir das Leben schenken. Und genau hier ist sie geboren, die Familie. 

Liebe Alle, lasst uns kämpfen für unsere Hebammen, die uns die Möglichkeit einer selbstbestimmten Geburt eröffnen. Danke Silke! Wir wollen wählen dürfen, wo und wie wir unsere Kinder zur Welt bringen! Ob mit oder ohne Schmerzmittel, ob im Krankenhaus, Geburtshaus oder Zuhause. 
Liebe Mamas, habt Mut und Selbstvertrauen in euch und eure Kinder und Partner. In eure Familie.  

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